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Kapitel 23b Parodontale Erkrankungen

Präambel: Erkrankungen des Zahnhalteapparates bilden bei älteren Erwachsenen und Senioren die mit Abstand häufigste orale Gesundheitsstörung . Unbehandelt führen sie langfristig zu Zahnverlusten und der Notwendigkeit prothetischer Rehabilitation. Schwere Verlaufsformen der Parodontitis beeinträchtigen nicht selten nachhaltig die Lebensqualität der Betroffenen und sind vielfach mit Störungen des allgemeinen Gesundheitszustands eng verbunden. Vertiefte Kenntnisse zur Ätiologie, Diagnose und Behandlungsplanung ebenso wie sehr gute manuelle und kommunikative Fertigkeiten in der Therapie und Prävention parodontaler Erkrankungen gehören daher zu den essentiellen Basiskompetenzen praktisch tätiger Zahnärztinnen/Zahnärzte.

43 Lernziele

GK BK WK Wissk
23b.1 Die Absolventin/der Absolvent können Ätiologie, Pathogenese und Epidemiologie parodontaler Erkrankungen beschreiben. Sie können …
23b.1.1.1 die Ätiologie und Pathogenese parodontaler Erkrankungen erläutern. 1 2
23b.1.1.2 die Inzidenz und Prävalenz parodontaler Erkrankungen in der Bevölkerung beschreiben und Risikogruppen erläutern. 1 2
23b.2 Die Absolventin/der Absolvent können eine spezielle Diagnostik parodontaler Erkrankungen durchführen.
23b.2.1.1 einen parodontalen Befund erstellen und dabei das Ausmaß und die Schwere manifester parodontaler Gewebsdestruktion erläutern. 3a 3b
23b.2.1.2 die individuelle parodontale Krankheitsaktivität von Patientinnen und Patienten beurteilen sowie die individuell relevanten ätiologischen Faktoren gewichten (Patientenebene) und bei der Therapie berücksichtigen. 3a 3b
23b.2.1.3 das Ausmaß und die Schwere parodontaler Gewebsdestruktionen anhand röntgenologischer Befunde beurteilen und bei der Therapie berücksichtigen. 3a 3b
23b.2.1.4 zusätzliche mikrobiologische und serologische Diagnosemittel benennen, deren Funktionsweise beschreiben und anwenden. 1 3a
23b.3 Die Absolventin/der Absolvent können erkrankungsbezogene spezielle Aspekte parodontaler Erkrankungen bei der Behandlungsplanung berücksichtigen. Sie können …
23b.3.1.1 erhobene Befundinformationen zu einer Diagnosestellung und Therapieentscheidung zusammenführen. 3a 3b
23b.3.1.2 die Prävention parodontaler Erkrankungen für Individuen und Kollektive planen. 3a 3b
23b.3.1.3 die Therapie einer Gingivitis und einer generalisiert moderaten, lokalisiert schweren, chronischen Parodontitis planen. 3a 3b
23b.3.1.4 die Therapie einer generalisierten schweren chronischen Parodontitis und einer aggressiven Parodontitis erläutern. 1 2
23b.3.1.5 parodontalchirurgische Therapieverfahren erläutern. 1 2
23b.3.1.6 die Therapie von Gingivawucherungen erläutern. 1 2
23b.3.1.7 die Therapie entwicklungsbedingter oder erworbener Deformationen und Zustände des Parodonts erläutern. 1 2
23b.3.1.8 die Therapieplanung der nekrotisierende ulzerierende Gingivitis (NUG) und der nekrotisierenden ulzerierenden Parodontitis (NUP) erläutern. 1 2
23b.3.1.9 bei der Therapieplanung zwischen Schienungen auswählen. 3a 3b
23b.3.1.10 die unterstützende Parodontitistherapie planen. 3a 3b
23b.3.1.11 die nichtchirurgische Therapie periimplantärer Erkrankungen planen. 3a 3b
23b.3.1.12 die Planung chirurgischer Periimplantitistherapie erläutern. 1 2
23b.3.1.13 die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen erläutern. 1 2
23b.3.1.14 die Kriterien für eine Prognosestellung parodontal erkrankter Zähne erläutern und bei der Therapieplanung berücksichtigen. 3a 3b
23b.3.1.15 Altersveränderungen des Parodontiums beschreiben und ihre Auswirkungen auf zahnärztliche Behandlungsmaßnahmen erläutern. 1 2
23b.3.1.16 Den zeitlichen Ablauf und die Dauer der einzelnen Behandlungsphasen systematischer Parodontaltherapie einschätzen und bei der Planung berücksichtigen. 2 3b
23b.3.1.17 die Auswirkungen kieferorthopädischer Therapie auf die Integrität des Parodontiums unter besonderer Beachtung der morphologischen Gegebenheiten berücksichtigen. 1 2
23b.3.1.18 das Ausmaß parodontaler Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen einschätzen und ihre Auswirkungen bei der Therapieplanung berücksichtigen. 1 2
23b.4 Die Absolventin/der Absolvent können Strategien für die parodontale Prophylaxe entwickeln und den Patientinnen/Patienten vermitteln. Sie können ...
23b.4.1.1 Patientinnen/Patienten über die Ätiologie und Prävention parodontaler und periimplantärer Erkrankungen aufklären und sie ermutigen, Verantwortung für ihre parodontale/periimplantäre Gesundheit zu übernehmen. 3a 3b
23b.4.1.2 Mängel in der Mundhygiene von Patientinnen/Patienten erkennen und Anleitung zur Erlernung effektiver individueller Mundhygienemaßnahmen geben. 3a 3b
23b.4.1.3 Patientinnen/Patienten zur Aufgabe krankheitsförderlicher, schädlicher Angewohnheiten motivieren. 1 2
23b.5 Die Absolventin/der Absolvent können eine parodontale Therapie beschreiben und begründen und bei Bedarf durchführen. Sie können ...
23b.5.1.1 eine ursachengerichtete Therapie der plaqueinduzierten Gingivitis durchführen. 3a 3b
23b.5.1.2 eine systematische nichtchirurgische Therapie milder bis moderater chronischer Parodontitis durchführen. 3a 3b
23b.5.1.3 parodontale Abszesse therapieren. 3a 3b
23b.5.1.4 die Therapie des okklusalen Traumas durchführen. 3a 3b
23b.5.1.5 eine parodontale Schienungstherapie durchführen. 3a 3b
23b.5.1.6 eine unterstützende medikamentöse Parodontitistherapie durchführen. 3a 3b
23b.5.1.7 eine unterstützende Parodontitistherapie (UPT/Recall) durchführen. 3a 3b
23b.5.1.8 die Indikationen und Techniken chirurgischer Parodontaltherapie beschreiben und begründen. 1 2
23b.5.1.9 die nichtchirurgische Therapie periimplantärer Erkrankungen durchführen. 3a 3b
23b.5.1.10 die Therapie nicht-plaqueinduzierter gingivaler Erkrankungen erläutern. 1 2
23b.5.1.11 die Therapie der Parodontitis im Zusammenhang mit endodontalen Läsionen erläutern. 1 2