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Kapitel 7 Die Zahnärztin und der Zahnarzt als Kommunikatoren (communicator)

Präambel: Zahnärztinnen/Zahnärzte sind auf partnerschaftlich-professioneller Ebene zu einer effektiven patienten-zentrierten Kommunikation mit den Patientinnen/Patienten und ihren Angehörigen, sowie den beteiligten Institutionen, zahn-/ärztlichen Kolleginnen/Kollegen und anderen in diesem Zusammenhang wichtigen Personen befähigt. Sie sind sich der zentralen Bedeutung kommunikativer Fähigkeiten und Fertigkeiten für die zahnärztliche Tätigkeit im Hinblick auf eine optimale patientenzentrierte Gesundheitsversorgung bewusst. Sie besitzen spezifisches kommunikatives Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, um situations- und patientenangemessen zu handeln und berücksichtigen dabei soziokulturelle und sozioökonomische Einflussfaktoren ebenso wie alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede, die in zahn-/medizinischen Situationen typischerweise eine wichtige Rolle spielen.

28 Lernziele

GK BK WK Wissk
7.1 Die Absolventin/der Absolvent erkennen die zentrale Bedeutung der Kommunikationsfähigkeit für den zahnärztlichen Beruf und die zahnärztliche Gesundheitsversorgung an und wissen, dass Kommunikation erlernbar ist. Sie können ...
7.1.1.1 ihr kommunikatives Handeln auf der Grundlage von Konzepten und Modellen der ärztlichen Kommunikation reflektieren und begründen. 2 2
7.2 Die Absolventin/der Absolvent beherrschen die Grundfertigkeiten zahn-/ärztlicher Kommunikation. Sie können ...
7.2.1.1 geeignete Gesprächsführungstechniken und Fragetechniken situationsangemessen einsetzen. 3a 3b
7.2.1.2 durch ihr kommunikatives Handeln eine positive, tragfähige und vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung aufbauen und erhalten. 3a 3b
7.2.1.3 ein Gespräch von Anfang bis Ende strukturieren. 3a 3b
7.2.1.4 ein Arzt-Patienten-Gespräch mit allen wichtigen Teilen führen und diese je nach Gesprächstyp unterschiedlich gewichten. 3a 3b
7.2.1.5 Gespräche unter Berücksichtigung der wesentlichen Merkmale und Anforderungen des jeweiligen Gesprächstyps erfolgreich gestalten. 3a 3b
7.3 Die Absolventin/der Absolvent reflektieren typische sensible Themenfelder im zahnärztlichen Berufsalltag und können auch mit emotional herausfordernden Situationen im Rahmen der Zahnarzt-Patienten-Beziehung adäquat umgehen. Sie können ...
7.3.1.1 auch starke oder schwierige Emotionen sowohl bei Patientinnen/Patienten als auch bei deren Bezugspersonen/Sorgeberechtigten sowie Störungen der Kommunikation erkennen und im Gespräch angemessen darauf eingehen. 2 3b
7.3.1.2 typische sensible Themenfelder, die im zahnärztlichen Berufsalltag auftreten können, aufzeigen und entsprechende Gespräche und Beratungen durchführen. 2 3b
7.3.1.3 mit genereller Ungewissheit von medizinischen Entscheidungen und individueller Unsicherheit umgehen und diese unter Berücksichtigung der eigenen Rolle in angemessener Weise kommunizieren. 2 3b
7.3.1.4 mit eigenen Fehlern und den Fehlern anderer angemessen umgehen und beherrschen eine situationsangemessene Fehlerkommunikation. 2 3b
7.4 Die Absolventin/der Absolvent gestalten ihr kommunikatives Handeln durch den gezielten Einsatz von Kommunikationsstrategien auch in herausfordernden klinischen Kontexten und Konstellationen erfolgreich.
7.4.1.1 eine angemessene Risikokommunikation und Aufklärung durchführen. 2 3b
7.4.1.2 gesunde und riskante Verhaltensweisen von Patientinnen/Patienten erkennen und benennen und indizierte Verhaltensänderungen durch ein grundlegendes Wissen über entsprechende Beratungs- und Therapiemöglichkeiten unterstützen. 2 3b
7.4.1.3 ein Gespräch mit Angehörigen, Sorgeberechtigten oder Betreuungspersonen der Patientinnen/Patienten unter Beachtung des Patientenwillens und der Vertraulichkeit führen. 2 3b
7.5 Die Absolventin/der Absolvent analysieren und reflektieren soziodemografischer und sozioökonomischer Einflussfaktoren auf die Kommunikation und kommunizieren entsprechend. Sie können ...
7.5.1.1 alters-, entwicklungs-, behinderungs- und geschlechtsspezifische Einflussvariablen auf die Kommunikation im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung benennen, im Kontext typischer Behandlungssituationen erläutern und im individuellen Fall berücksichtigen. 2 3b
7.5.1.2 kulturelle, religiöse, weltanschauliche, sozioökonomische und soziale Aspekte differenziert wahrnehmen, ihre Bedeutung für den Einzelfall reflektieren und bei der Kommunikation mit den Patientinnen/Patienten und in der spezifischen zahnärztlichen Behandlungssituation berücksichtigen. 2 3b
7.5.1.3 den Umgang mit Patientinnen/Patienten, deren Wahrnehmung und Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt ist, den besonderen Anforderungen entsprechend gestalten. 2 3b
7.6 Die Absolventin/der Absolvent reflektieren die spezifischen Anforderungen der mündlichen, schriftlichen und elektronischen Kommunikation sowie der öffentlichen Kommunikation und interagieren unter Einhaltung des Datenschutzes kontextspezifisch. Sie können ...
7.6.1.1 sich den spezifischen Anforderungen verschiedener Arten mündlicher Kommunikation anpassen. 2 3b
7.6.1.2 unterschiedliche Formen von Patientenberichten verfassen. 2 3b
7.6.1.3 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausstellen. 2 3b
7.6.1.4 Rezepte ausstellen. 3a 3b
7.6.1.5 moderne medizinische Informationstechnologien für die Informationsbeschaffung, Dokumentation und Kommunikation nutzen und beachten dabei alle relevanten Datenschutzbestimmungen. 3a 3b
7.6.1.6 medizinische Informationen an die Öffentlichkeit und/oder die Medien angemessen weitergeben. 2 2